In meinem 5.005 Funbolzer-Spiel (ja, ich finde diese Zahl selbst auch völlig krank, aber da werden noch ein paar dazu kommen  ) gab es mal ein absolutes Highlight: Der HSV zieht als krasser Underdog ins DFB-Pokalhalbfinale ein und schaltet den Champions League Viertelfinalisten aus Mainz überraschend mit 6:4 aus!
Die Mainzer gingen als klarer Favorit in dieses Spiel, denn in einer Champions League Hammergruppe mit dem FC Liverpool, dem SSC Neapel und dem FC Barcelona souverän mit 10 Punkten weiterzukommen, spiegelt die Qualität der 05er definitiv gut wider - Riesenrespekt dafür!
Dennoch wollte man sich auch als Zweitligist mutig präsentieren, denn Defensivfußball war bislang noch nie meine Stärke, also Kapelle nach vorne! Blöd nur, dass die ersten Minuten scheinbar der Respekt doch zu groß war und man gleich mal mit 0:1 in Rückstand geriet. Viel zu passiv verteidigt und das lässt sich Ngankam dann nicht nehmen. Aber egal, kurz geschüttelt und dann ging es mit hohem Pressing mutig nach vorne. Ein pfeilschneller Konter, welchen Ludovit Reis nach super Querpass von Dompé vor der Nordtribüne über die Linie drückte, ließ den Volkspark beben. Die schnellen Flügel der Hamburger sollten hier sowieso noch zum Schlüssel werden. Der HSV erwischte nun eine bockstarke Phase und stand defensiv solide und hatte immer wieder gute Ballgewinne im Mittelfeld. Nach einem von Reis ging es über Meffert dann blitzschnell nach vorne, Steckpass auf Bobby Glatzel und der blieb eiskalt und brachte den HSV in Front. Nach gut einer halben Stunde dann tatsächlich das 3:1 für den H-S-V! Kapitaler Fehlpass von Danny Da Costa nach gewonnenem Zweikampf gegen Dompé. Benes passt auf und erobert die Kugel im gegnerischen Sechzehner, blockt den Ball zu Dompé, der Da Costa ausspielte und erneut überragend in die Mitte passte, wo wieder Ludovit Reis blank war und den Ball über die Linie drückte. Riesenjubel vor und auf der Nordtribüne, das Tor zum Halbfinale stand nun bereits ganz weit offen!
Doch es war halt eben auch noch ein Weilchen zu spielen und die Mainzer gaben sich keineswegs auf. Sie brillierten nun mit super Dribblings und spielten die Hamburger phasenweise einen Knoten in die Beine. Jonny Burkhardt kam dann viel zu einfach durch die Kette und frei zum Abschluss und machte das Spiel wieder richtig scharf. Als nur 2 Minuten später Richter den Ausgleich erzielte, schienen bei den Hamburgern die Hoffnungen zu schwinden. Da haben die Mainzer mal kurz ihre Klasse aufblitzen lassen und nicht genügend Gegenwehr bekommen. Der HSV hatte nun Mühe mit dem 3:3 in die Pause zu kommen und die Mainzer rollten immer wieder an, doch man bekam immer noch einen Schlappen dazwischen. 3:3 zur Pause, ein geiles Match!
Nach dem Seitenwechsel dann der HSV zunächst auf dem Vormarsch, doch man rannte in einen super gespielten Konter, den man zwar zunächst verteidigen konnte. Der anschließende Ballverlust sollte dann aber teuer werden, denn Gruda konnte einen Sahneangriff mit einem harten Schuss in den rechten Winkel zur Mainzer Führung verwerten. Das Hamburger Publikum aber mit gutem Feingefühl und enormen Pusch von den Rängen, sodass die Jungs die Köpfe gleich wieder hochnahmen und weiter alles reinwarfen und auch gleich weiter nach vorne spielten. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem die Mainzer 2x die vermeintliche Vorentscheidung auf dem Fuß hatten, aber vergaben. Dann die 62. Spielminute. Jatta über rechtsaußen super freigespielt und mit dem Torabschluss aus spitzem Winkel. Den muss Zentner eigentlich halten, doch er kann den Ball nicht nach vorne abwehren und so trudelt er ins Tor zum 4:4 Ausgleich. Das schien dann nochmal irgendwie so ein Knackpunkt im Spiel zu sein, denn nun nahm der HSV das Zepter wieder in die Hand. Direkt nach Wiederanstoß eroberte erneut der Man of the Match Ludovit Reis den Ball und trieb das Leder nach vorne in den 16er. Ein Pass in den Rückraum auf Glatzel, der super weiterdurchsteckte auf Benes, der wiederum das 5:4 erzielte und 50.000 HSV Fans in Extase versetzte - Wahnsinn!
Nun hatten die Gäste aus der Karnevalshochburg Mühe wieder einen Fuß in die Tür zu kriegen und wurden von Jatta und Dompé immer wieder vor Probleme gestellt. Rund um die 70. Minute tankte sich Bobby Glatzel durch, scheiterte aber mit einem Heber vor Zentner. Dann Wechsel auf beiden Seiten, beim HSV kam Königsdörffer für den erschöpften Dompé und Mainz nun einen Ticken offensiver. Er erste Angriff sollte dann auch gleich richtig scheppern, doch zum Glück nur am Innenpfosten. Jonny Burkhardt frei vor Heuer Fernandes, doch mit über 100 km/h knallt das Ding an den Innenpfosten und sprang raus, Riesenglück für den HSV! Kurz danach scheiterte auch Ngankam am überragend parrierenden Ferro. Mainz rannte nun an und Hamburg verteidigte mit Mann und Maus und hatte kaum noch Entlastung, mit einer Ausnahme als auf einmal Glatzel auf die Reise geschickt wurde. Er verlor den Ball zwar zunächst, tankte sich dann aber doch irgendwie durch und legte quer auf Benes, doch Dominik Kohr klärte mit einer Monstergrätsche zur Ecke! Aus der Ecke entstand dann sogar nur ein Konter für die Gäste, den Ludo Reis aber überragend und fair abgrätschte und gleich den Gegenangriff einleitete. Steckpass auf Jatta, der sich irgendwie durchtankte und auf Glatzel rüberlegte, der den 6:4 Endstand markierte. Der Volkspark bebte erneut und feierte zu Scooter: Auf geht's Hamburg!!
Die Sensation war damit perfekt und die bärenstarken Mainzer waren geschlagen. Kompliment an den Gegner für dieses geile Fußballspiel! Am Ende hätten beide als Sieger hervorgehen müssen, doch so freut man sich in Hamburg auf die Auslosung des Halbfinals! Alles Gute und viel Erfolg weiterhin an die Mainzer!
Gruß Marcel |
